Wir
wollen bei dem ganzen Hollywoodkram die heimlichen Stars unserer
DVD-Sammlungen nicht vergessen. Die trashigen, die miesen, die
"wer-zur-Hölle-hat-das-finanziert" Filme. Diese Kategorie nennen wir
stilsicher "Bad Taste Bückstück".
Ich habe kurz überlegt, welcher Film, welches Thema oder
welche Figur meinen Einstand in diesen Blog gebührend einleiten könnte.
Die Wahl fiel schnell auf ein Werk mit dem ich viele
Gemeinsamkeiten teile.
Wir sind geschmacklos, billig produziert und aus den
Achtzigern.
Wie bei so vielen Filmen aus dieser Ära kann man diskutieren,
ob der schlechte Geschmack bei der Frisur des Hauptdarstellers, den
Spezialeffekten oder dem Plot anfängt.
Aufgrund dieser Makel liebe ich kostengünstig, produzierte
Filme.. mit ihren schrägen Charakteren und mutigen (teilweise auch fragwürdigen)
Geschichten.
Ich kam zu Basket Case, wie zu meiner letzten Freundin. 5 €, gefunden auf dem Grabbeltisch. Dabei war es sogar die Trilogie (ja, es gibt tatsächlich
2 weitere Filme, die von mir später besprochen werden)
Ich befasse mich zunächst nur mit dem 1982 erschienenen
ersten Teil, der für 35.000 $ produziert wurde.
An den Kinokassen ein Flop, avancierte er als VHS zum
Kultfilm. Die logische Frage ist: Warum?
Weil der Film eine verdammt packende Story hat! Zwei
sympathische Mörder, einen Bruderzwist und vor allem eine Botschaft. Ja, genau
Botschaft.
Genauso, wie in Sharknado die Werte der Familie die Zuschauer
fesselte, ist es hier die Diskriminierung sogenannter behinderter Menschen in
unserem Alltag. Zudem kann sich jeder mit dem Killerkloben identifizieren, wenn er vor Selbsthass sämtliche Spiegel zerschlägt.
Zur Story: Duane Bradley wurde seit seiner Kindheit versteckt. Die
Mutter starb bei der Geburt und der streng christliche Vater schämte sich für
die Gestalt, die aus seinem Oberkörper ragte. Bezeichnend dafür wurde diese mit
dem Namen Belial belohnt. Es waren siamesische Zwillinge.
Nach erfolgreicher Trennung, blieb ihnen dennoch eine
telepathische Verbundenheit. Da waren sie nun: Duane, oberflächlich
betrachtet, ein attraktiver junger Mann. Und Belial... ein Kopf mit 2 Armen. Ein
wütender, Ärzte hassender Kopf mit zwei Armen. Ein, sich nach Rache sehnender,
Kopf mit zwei Armen.
Die Beiden zieht es nach New York um, nach ihren Vater, auch die
an der Operation beteiligten Ärzte zu töten.
Zelebriert in einem
Bad-Acting-schlechtes-Kunstblut-Wirrwarr, verpackt in heiklen Kameraschnitten und
Schreie aus dem Off.
Diese Szene sagt alles.
Wir begleiten die Figuren nicht nur, wir leiden auch mit
Ihnen. Ein rasanter Road Trip, der die Bindung zweier Brüder bis in den Serienmord begleitet. Dazu noch miese Spezialeffekte und dezente Theaterblutattacken.
Aufgrund der unzumutbaren Synchronisation ist der Film in Deutschland für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet.
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