19.04.2014

Filmtipp: Detention - Nachsitzen kann tödlich sein!

Detention ist ein Film, der zu seinem Kinostart von vielen Leuten leider völlig übersehen wurde. Als er nämlich 2011/2012 für kurze Zeit in den Kino zu sehen war, fanden sich leider nicht genug Ärsche in den Kinosesseln, um zumindest durch Mundpropaganda dem Film zu einem besseren Einspielergebnis zu verhelfen. Ähnlich wie auch beim direkten Cousin des Films: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (dazu gleich mehr), schaffte man es in der Marketingabteilung von Sony nicht so recht, die angepeilte Zielgruppe zu erreichen bzw. zu bewegen. 

Der Film, der zwar gut produziert aussieht, jedoch bis auf Josh Hutcherson (Die Tribute von Panem) nicht wirklich bekannte Gesichter oder Regisseure vorweisen kann, hatte es daher natürlich schwer seine Kosten wieder einzuspielen. Doch um diesen Fehler zumindest für den DVD-Markt ein bisschen zu korrigieren, könnt ihr heute die zugegebenermaßen etwas späte Empfehlung zu Detention - Nachsitzen kann tödlich sein! bei Movie Attack Force nachlesen.


Zunächst stellt sich natürlich die Frage: "Was ist Detention und an wen ist der Streifen gerichtet?". Die Antwort gestaltet sich hier jedoch als schwierig, denn der Film selbst ist ein wilder Genremix aus Comedy und Horror, gespickt mit einem Hauch Satire und einer gehörigen Portion Selbstironie. Ich vergleiche Detention gern als "Scott Pilgrim" aber für 90er Jahre Horrornerds (Filme wie Scream, Ich weiß was du letzten Sommer getan hast und Final Destination werden hier munter auf die Schüppe genommen). Ein Vergleich, der sich nicht nur durch die größtenteils sehr jungen Darsteller anbietet. Der Film ist nämlich auch völlig wirsch und bricht die vierte Wand so oft, dass man nach einer viertel Stunde wegen der vielen Scherben echt aufpassen muss, wo man hintreten kann. 

Ich weiß was ihr nun denkt. Bei "Horrorkomödie" und "Satire von Scream" denkt man zwangsläufig an die furchtbaren Scary Movie Filme. Doch Detention ist etwas deutlich cleveres. Regisseur Joseph Kahn, der zuvor nur für einige Musikvideos und den Film Hart am Limit (Originaltitel: Torque) verantwortlich war (der war übrigens auch total verrückt, wie man an diesem Motorrad-Gefecht zweier heißer Frauen zur Musik von Static-X sieht), hängt sich wirklich voll rein. Mit Erfolg! Witzig, ehrlich und stets unberechenbar kämpfen sich unsere Hauptfiguren durch die teilweise äußerst blutige Handlung. Natürlich ist Detention nicht voll von überkrassen Gore- und Bluteffekten, verblüfft an mancher Stelle jedoch sehr mit der dargestellten Gewalt. Das kommt vor allem natürlich durch die eher heitere Grundstimmung der Bilder. 

Die fast ausschließlich jungen Darsteller, die teilweise noch sehr am Beginn ihrer Karriere stehen/standen, machen ihren Job sehr gut. Das will hier wirklich was heißen, da die meisten wirklich guten Schauspieler erst nach einigen Jahren ein wirklich gutes Timing für Komödien erlangen. Vor allem die beiden Hauptdarsteller Josh Hutcherson (Die Tribute von Panem) und Shanley Caswell (The Conjouring) geben sich hier alle Mühe, dem teilweise übertrieben wirschen Plot das nötige Charisma zu verleihen. Mit Erfolg, denn Detention ist ein Fest für die Augen! Definitiv einer meiner liebsten Genremixes mit viel Herz und einem völlig unvorhersehbaren Plot. Hipstertypen, Schulhofschlägereien, paranormale Aktivitäten, ein Abschlussball, ein stiller Typ der immer Nachsitzen muss, ein Schulrektor der völlig einen an der Waffel hat, und diverse Tribute an den ersten Teil von Zurück in die Zukunft machen aus diesem Film einen lohnenswerten Griff in die Kuriositätenkiste. Absolute Empfehlung! Detention ist sogar SO gut, hier funktionieren sogar die vielen Popkultur Referenzen. Allein im Trailer werden Fight Club, Lady Gaga, Scream und Heath Ledger ge-name-dropped... Wenn das mal kein Argument ist!


Für Fans von: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt, Zombieland, Tucker & Dale vs. Evil

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