Heute möchte ich euch eine meiner
momentanen Lieblingsserien nahe bringen, wobei es schwierig ist von
Serie zu sprechen, da jede Folge abendfüllende Länge hat. Die Rede
ist von Sherlock. Die Serie erzählt die Geschichten des Londoner
Meisterdetektivs und seinem Partner Dr. John Watson im London der
heutigen Zeit.
Zu Beginn der Serie wird erzählt wie
sich die Wege von Dr. Watson und Sherlock Holmes kreuzen. Watson
kommt verwundet und traumatisiert von einem Einsatz im
Afghanistan-Krieg zurück nach England und ist auf der Suche nach
einer günstigen Unterkunft. Ein alter Schulfreund verweist ihn an
den Privatdetektiv Sherlock Holmes. Die beiden lernen sich in ihrer
zukünftigen Bleibe, wie sollte es auch anders sein, in der
Bakerstreet 221 B kennen, jedoch werden sie schon bei der
Besichtigung von Inspektor Lestrade unterbrochen. Dieser ermittelt in
einer Reihe von mysteriösen Selbstmorden, die in der Presse schon
bald als Serienmorde gelten. Watson scheint erst skeptisch zu sein,
da er Sherlock auf der einen Seite für seine Fähigkeiten im Bereich
der Deduktion schätzen lernt, auf der anderen aber auch glaubt, dass
sein neuer Mitbewohner durchaus auch gefährliche Situationen gerade
zu anzieht. Dieser Eindruck wird noch verstärkt als ein erst
Unbekannter Dr. Watson entführt um ihm ein Angebot zu machen
Sherlock gegen Geld auszuspionieren. Jedoch verneint Watson dieses
Angebot, weil er unterbewusst eigentlich grade auf der Suche nach
Abenteuern und der Gefahr ist. Im Laufe der ersten Folge wird ihm,
wenn auch mit einem kleinen Stupser seitens Holmes, so auch klar das
seine Verletzung nur traumatischer Herkunft ist. Seine Ausflüge mit
Holmes lindern den Schmerz, bald macht Sherlock sich aber selbst zur
Zielscheibe des Serienmörders und es liegt an Watson seinen neuen
Mitbewohner zu befreien.
Ist dies Holmes größter Feind? |
Drehbuchautoren sind Steve Moffat
(Doctor Who) und sein Partner Mark Gattiss. Die Besetzung der beiden
Hauptrollen besteht aus Benedict Cumberbatch (Star Trek Into
Darkness, 12 Years a Slave) als Sherlock, sowie Martin Freeman (Per
Anhalter Durch die Galaxis, Der Hobbit) als Dr. John Watson. Markante
Nebenrollen sind u.a. Inspektor Lestrade (Rupert Graves), sowie
Sherlocks Nemesis Jim Moriarty (Andrew Scott). Die Musik stammt von
Michael Price und David Arnold, letzterer zeigte sich u.a. für die
Musik der letzten beiden Bond Filme verantwortlich. Die Musik ist
prägend, da ich für meinen Teil schon alleine beim hören der
Titelmelodie geistig in Sherlocks Welt versetzt werde.
Der Titel der ersten Folge „Eine
Studie in Pink“ ist angelehnt an den ersten von vier Romanen des
Originalautors Arthur Conan Doyle „Eine Studie in Scharlachrot“. Auch der Antagonist der Folge ist dem original nachempfunden.
Weitere Parallelen sind der Wohnort der Protagonisten, sowie der
Hauptschauplatz London, Sherlocks Obdachlosennetzwerk „Die
Bakerstreet Boys“ und natürlich Jim Moriarty (im Original James
Moriarty) als Holmes Endgegner. Überhaupt ist die Serie hier und da
immer mal wieder gespickt mit Anspielungen an die originalen
Geschichten. Kleine Veränderungen zwecks modernisierung erlaubten
sich Moffat und Gattiss jedoch auch, unter anderem raucht der neue
Sherlock keine Pfeife mehr und benutzt stattdessen Nikotinpflaster.
Der Sherlock in der Serie begründet dies damit, das Rauchen im
modernen London einfach „unpraktisch“ sei. Das klassische
Markenzeichen ,die „Sherlock Holmes Mütze“, dient heute nur
dafür sein Gesicht vor der Presse zu verbergen. Dr. Watson ist kein
Chronist mehr, sondern Blogger. Auch wurden die Telegramme durch Sms
ersetzt und alles an die heutige Zeit angepasst. Die Serie als ganzes
ist jedoch eindeutig eine Hommage an Conan Arthur Doyle und seine
Geschichten über den Weltweit einzigen Consulting Detective.
Besonders zu Loben ist die
schauspielerische Darbietung von Cumberbatch als durchtriebenes
Genie, stets nur angetrieben durch seine Arbeit. Sherlocks
Selbstbezeichnung als „hochfunktionalen Soziopathen“ trifft es
hier am meisten und genau das hat Cumberbatch perfekt umgesetzt. Die
Auswahl der Schauplätze vermitteln ein romantisches Bild des neuen
London, in dem natürlich die Omnipräsenz der „Black Cabs“ nicht
fehlen darf. Das Gesamtbild ist in sich Stimmig. Auch das Ende finde
ich, wenn auch etwas plumper dargestellt als den Rest der Folge,
gelungen, da zum einen der Fall (auf)gelöst wird, zum anderen aber
auch die im Hintergrund laufende Geschichte um Sherlocks Erzfeind
eingeleitet wird. Es vermittelt mir nicht das Gefühl einfach nur als
Cliffhanger zu dienen.
Alles in allem bin ich durch diese
Folge durchaus angefixt worden und habe mir direkt danach auch die
anderen Folgen der Staffel angeschaut. Die Serie besticht durch ihre
Schauspieler, sowie die spannend erzählte Geschichte, die den
Zuschauer aber auch stehts etwas im dunkeln tappen lässt und somit
automatisch zum mitdenken anregt. Die Serie ist Freunden von
Cleverness aufjedenfall nur wärmstens zu empfehlen!
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