Der nächste Marvel/Disney Film, welcher in der sogenannten "Phase 2" in unseren Kinos anläuft, ist Captain America 2: The Winter Soldier. (oder wie er in Deutschland heißen wird: The Return of the First Avengers)
Lasst uns dies also zum Anlass nehmen, mal etwas über den ersten Avenger zu sprechen.
Nachdem Marvels "Phase 1" mit der Veröffentlichung von The Avengers als riesen Erfolg in die Kinogeschichte einging (The Avengers selbst ist nach Avatar und Titanic der dritterfolgreichste Film aller Zeiten!), war es so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Disney noch weitere Filme, die die Ereignisse weiterspinnen sollen, in Auftrag gibt. Nachdem sowohl Iron Man und Iron Man 2 und zu gewissem Maße auch The Incredible Hulk und Thor sehr gute Einspielergebnisse vorzuweisen hatten, konnte man das Experiment, eines zusammenhängenden Film-Universums als geglückt bezeichnen. Lediglich Captain America konnte außerhalb von den USA selbst nicht sonderlich viele Leute ins Kino locken. Zu stark ist die Abneigung gegen einen vermeintlich flaggenschwenkenden Überpatriot. Disney wusste natürlich, dass die Vermarktung eines "Captain America" in Europa und Asien schwerer sein wird, und änderte dort sogar in einigen Ländern den Titel des Films in "The First Avenger". Jetzt, nachdem aber durch The Avengers die erste Phase abgeschlossen wurde, und mit Iron Man 3 und Thor 2 in 2013 bereits zwei unfassbar erfolgreiche Nachfolger ins Kino kamen, ehrt man uns auch mit einem weiteren Captain America Film.
Doch ist Captain America wirklich so ein Patriot? Sowohl die Comics, als auch die Filme beziehen hier ganz klar Position:
Steve Rogers ist in erster Linie ein guter Mensch. Dass er zufällig Amerikaner ist und zufällig nach seiner Verwandlung von der US Regierung als Propagandamittel benutzt wurde, ist weder seine Entscheidung noch seine Schuld gewesen. Er hat sich den Namen nicht ausgedacht. Doch schauen wir mal auf die Fakten!
In den Comics war Steve Rogers schon immer eher ein linksorientierter, sozialer Charakter, welcher sogar öfter sein Kostüm ablegte, wenn er sich mit der aktuellen Regierung nicht identifizieren konnte. Beispielsweise als Richard Nixon Ende der 1960er, Anfang 1970er als Präsident an die Macht kam, hat Captain America sein Kostüm sogar komplett an den Nagel gehangen und unter dem Namen "Nomad" (also Nomade = Heimatlos) Verbrechen bekämpft. Als man wirklich versuchte, Captain America den Lesern als Überpatriot zu verkaufen, kam das SO schlecht bei den amerikanischen Lesern an, dass die Serie zwangsläufig komplett gecancelt werden musste. Später wurde dann, um den Schaden rückgängig zu machen, sogar die Story so verändert, dass sich diese Version als Schwindler herausstellte, während der Echte Steve Rogers zu der Zeit nicht das Kostüm trug, sondern noch im Eis eingefroren war (mehr dazu gleich).
In den Comics war Steve Rogers schon immer eher ein linksorientierter, sozialer Charakter, welcher sogar öfter sein Kostüm ablegte, wenn er sich mit der aktuellen Regierung nicht identifizieren konnte. Beispielsweise als Richard Nixon Ende der 1960er, Anfang 1970er als Präsident an die Macht kam, hat Captain America sein Kostüm sogar komplett an den Nagel gehangen und unter dem Namen "Nomad" (also Nomade = Heimatlos) Verbrechen bekämpft. Als man wirklich versuchte, Captain America den Lesern als Überpatriot zu verkaufen, kam das SO schlecht bei den amerikanischen Lesern an, dass die Serie zwangsläufig komplett gecancelt werden musste. Später wurde dann, um den Schaden rückgängig zu machen, sogar die Story so verändert, dass sich diese Version als Schwindler herausstellte, während der Echte Steve Rogers zu der Zeit nicht das Kostüm trug, sondern noch im Eis eingefroren war (mehr dazu gleich).
Was aber besonders Lustig ist: zur Zeit des kalten Kriegs, wo die kommunistischen Nationen China und Russland als "Feinde" der Amerikaner angesehen wurden, gab es in den Marvel Comics tatsächlich einen, der als der amerikanische Saubermann die ganzen bösen Commies bekämpfte! UND DAS WAR IRON MAN. Ihr glaubt mir nicht? Schaut euch mal genau die traditionellen Gegner von Tony Stark an! Das sind fast ausschließlich Russen (Whiplash, bekannt aus Iron Man 2, Crimson Dynamo und Titanium Man, zwei Soviets) und Chinesen (Shockwave, Radioactive Man und Iron Mans Erzfeind The Mandarin). Man kann also sehr klar erkennen, dass die Meinungen über Captain America tatsächlich nur Vorurteile sind, die sehr schnell zu Staub zerfallen, wenn man sich mit der Thematik beschäftigt. Doch was bedeutet das für den Film?
Wir erinnern uns: Der erste Teil um den Supersoldaten Steve Rogers spielte zu fast 99% in den 1940er Jahren und behandelte den zweiten Weltkrieg und Captain Americas Heldentaten gegen die Nazi-Splittergruppe Hydra (Marvel erfand sie als Organisation globaler Terroristen um den ganzen verrückten Wissenschaftlern die derzeit in den Comics so rumschwirrten Arbeit zu geben) hinter feindlichen Linien. In The Avengers erfuhren wir dann, dass er im Eis eingefroren und in der heutigen Zeit wieder aufgetaut wurde. Einige der klassischen "Fish out of the Water" Storyelemente in den Comics und im Film illustrieren gerne, wie Steve Rogers noch immer ein Mann "der alten Schule" ist und sich nur schwer an die Gegenwart gewöhnt.
In der bald erscheinenden Fortsetzung sieht es danach aus, als würden wir direkt nach den Ereignissen von Avengers anknüpfen. Steve ist in unserer Gegenwart angekommen und hilft der globalen Spionage-Organisation S.H.I.E.L.D. gegen terroristische Bedrohungen zu kämpfen. Es scheint, wir bekommen diesmal einen Film mit einem völlig anderen Feeling. Es sieht deutlich mehr nach den aktuellen Comics aus, in dem es vom Stil her viel mehr in eine James Bond Richtung geht.
Im Trailer sehen wir auch, dass Agentin Black Widow (Natasha Romanoff gespielt von Scarlett Johansson) und der Superheld Falcon (gespielt von Anthony Mackie) an Caps Seite stehen. Der titelgebende Widersacher des Streifens (so will es uns der Trailer zumindest glauben lassen), der Winter Soldier, scheint ähnlich wie in der gleichnamigen Comicreihe von Ed Brubaker gekommen zu sein, um S.H.I.E.L.D. das Leben schwer zu machen. Die Art und Weise wie S.H.I.E.L.D. mit dieser Bedrohung umgeht, wirft in Steve einige Grundsatzfragen auf. Auch hier gibt es natürlich wissenswerte Fakten: der Winter Soldier ist eigentlich Steve Rogers bester Freund Bucky Barnes aus dem zweiten Weltkrieg, wo sie gemeinsam (wie auch schon im ersten Film zu sehen war) an der Front kämpften und sich eine innige Freundschaft entwickelt. Dort verlor er jedoch vermeintlich das Leben (im Film wird dies bewusst so gezeigt, dass man nicht eindeutig sieht, wie er stirbt). Das stimmte natürlich nicht ganz, da der Russische Geheimdienst rechtzeitig Buckys Überreste fand, und ihn über viele Jahre für eigene Supersoldaten-Experimente nutze. Ein künstlicher Arm und weitere Augmentierungen inklusive. Dort wurde er letztendlich ähnlich wie Captain America eingefroren, was erklärt, wieso er ebenfalls nicht gealtert ist. Die russischen Wissenschaftler unterzogen Bucky zudem einer Reihe von Gehirnwäschen und manipulierten ihn dahingehend, als Auftragskiller für sie zu arbeiten. So kreuzen sich dann die Pfade mit Steve erneut. Man kann sich im Grunde ja vorstellen, wie es für Steve Rogers ist, seinen totgeglaubten besten Freund plötzlich als skrupellosen Gegner vor sich stehen zu sehen.
Ich vermute übrigens, dass der Winter Soldier nicht die wirkliche Bedrohung des Filmes sein wird. Der Trailer wirft verdächtig oft die Frage auf, ob S.H.I.E.L.D., die Organisation für die Captain America arbeitet, tatsächlich so gute Absichten verfolgt, wie sie ihn glauben lassen. Mit Robert Redford in der Rolle des Präsidenten der Organisation ist es sicherlich äußerst logisch, dass besonders ihm eine wichtigere Rolle zukommen wird. Vielleicht ist ja auch der Red Skull wieder zurück? Auch dessen Tod ist im ersten Teil nicht völlig eindeutig und würde sehr gut in die Thematik hineinpassen. Der Red Skull maskiert sich als S.H.I.E.L.D. Oberbefehlshaber und unterwandert die globale Spionagepolizei? Huh!
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