27.12.2016

Top 20 Filme von 2016!

In einem Kinojahr voller nicht ihrem Hype gerecht werdenden Blockbustern, lag es wieder einmal an den Independent-Produktionen, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Die kleineren, low/mid-budget Filme sind es nämlich, die mich dieses Jahr wirklich begeistern konnten. Sowohl der enigmatische Avantgarde-Trip The Neon Demon von Nicholas Winding-Refn, als auch Jeremy Saulniers Green Room, schafften, was große Multimillionendollar-Produktionen wie Ghostbusters, Independence Day 2 oder Suicide Squad nicht schafften: eine wirkliche emotionale Reaktion in den Zuschauern auszulösen. Deswegen wird meine diesjährige Top 20 Liste auch deutlich mehr "Geheimtipps" aufweisen, als man es aus meinen Listen der letzten Jahre gewohnt ist.

Auch dieses Jahr muss zudem wieder angemerkt werden, dass ich einige der letzten Oscargewinner schon letztes Jahr gesehen habe, obwohl sie offiziell in Deutschland erst im Januar/Februar gestartet sind. Deswegen wundert euch erst gar nicht, dass Raum, Creed, The Big Short und The Revenant nicht in der Liste auftauchen, die findet ihr übrigens bei Moviepilot!



#20: Popstar: Never Stop Never Stopping

von Akiva Schaffer und Jorma Taccone, mit Andy Samberg und Akiva Schaffer

Popstar: Never Stop...
Nachdem das letzte Soloalbum des Rappers Conner ein absoluter Flop war, bleibt dem Musiker nichts anderes übrig, als seiner Karriere durch drastische Mittel wieder Aufwind zu verleihen: Er ruft seine alte Boyband wieder ins Leben. Unterstützt wird er dabei von seiner sarkastischen PR-Frau und seinem stets euphorischen und komplett überarbeiteten Manager Harry.

Eigentlich war völlig unklar, ob dieser Film tatsächlich an die großartigen Musikvideos anknüpfen kann, die The Lonely Island regelmäßig auf uns loslässt. Zwar war der erste Film "Hot Rod" bereits ein sofortiger Kult-Klassiker, doch geht es diesmal um eine Justin Bieber Parodie auf Spielfilmlänge. Doch obwohl hier viel schief gehen konnte, macht dieser Streifen einfach total Spaß. Popstar: Never Stop Never Stopping hat eine unglaublich hohe Gagdichte. Unbedingt reinziehen. Vorausgesetzt, man schaut ihn im O-Ton! -> Hier gehts zum Film!



#19: Midnight Special

von Jeff Nichols, mit Michael Shannon und Adam Driver

Midnight Special
Roy ist ein treusorgender Vater von Alton, dessen aufgeweckter Sohn. Eines Tages muss nicht nur Roy entdecken, dass Alton alles andere als ein gewöhnliches Kind ist: Das FBI kommt ihnen auf die Spur und setzt alles daran, das Fremde in Gestalt des kleinen Jungen zur Strecke zu bringen. Doch sie haben weder mit Roys kämpferischen Vaterinstinkten noch mit dem wahren Wesen gerechnet, welches sich hinter der kindlichen Fassade verbirgt.

Midnight Special hat eigentlich so ziemlich alles, was ich mir von einem Genrefilm wünsche. Viele tolle Schauspieler, eine Mystery-Roadmovie Storyline, die unterhält und zum nachdenken animiert, untermalt von einem phantastisch atmosphärischen Soundtrack. Michael Shannon zeigt hier erneut, warum er ein so gefragter Charakterdarsteller ist. Wer Akte X und Stranger Things mochte, wird Midnight Special sehr wahrscheinlich ebenfalls lieben! -> Hier gehts zum Film! 




#18: Zoomania

von Byron Howard und Rich Moore, mit Ginnifer Goodwin und Jason Bateman

Zoomania
In Disneys Animationskrimi Zoomania müssen sich ein krimineller Fuchs und ein ihn jagendes, frisch vom Land in die Stadt gezogenes Kaninchen zusammenschließen, um eine Verschwörung abzuwenden.

Hier war ich vor allen Dingen erstaunt, wie sehr die Geschichte von Zoomania den Spagat zwischen Kinderfilm - und Krimi schafft. Vor allem Erwachsene können hier so viel spannendes Storytelling erleben, welches den Kindern entgehen wird. Sogar parallelen auf unsere Gesellschaft und den Umgang miteinander werden hier gezogen und natürlich, ganz nach dem üblichen Disney-Schema - mit einer positiven Moral verknüpft. Das wichtigste ist aber natürlich, dass der Film auch Spaß macht. Glücklicherweise hat Zoomania auch hier einiges zu bieten und feuert eine Reihe wirklich großartiger Gags ab. -> Hier gehts zum Film!




#17: Eddie the Eagle

von Dexter Fletcher, mit Taron Egerton und Hugh Jackman

Eddie The Eagle
Eddie The Eagle Edwards ist ein Name, den sich Michael Edwards erst noch verdienen muss. Zwar kann er sich auf heimischem Boden in England als einer der Besten für Olympia qualifizieren, aber mit anderen internationalen Größen hat er sich noch nicht gemessen. Trotzdem geht für ihn ein Wunsch in Erfüllung, als er 1988, als erster Brite überhaupt, zu den Olympischen-Spielen im kanadischen Calgary fahren darf. Sein Trainer Bronson Peary setzt alles daran, seinen Schüler zu Höchstleistungen zu animieren, aber als der Tag der Wahrheit kommt, sieht es für Eddie the Eagle zunächst nach einer düsteren Stunde aus.

Eddy The Eagle ist ein unheimlich herzerwärmender Feel-Good-Movie mit dem Hauptdarsteller aus Kingsman. Ich hätte selber nicht für möglich gehalten, mal auch nur ein minimales Interesse fürs Ski-Springen aufbringen zu können. Doch dieser Film, basierend auf einer wahren Begebenheit, konnte mich wirklich im Sprung erobern. -> Hier gehts zum Film!




#16: Kubo - Der tapfere Samurai

von Travis Knight, mit Art Parkinson und Charlize Theron

Kubo - Der tapfere Samurai
Im Stop-Motion-Animationsfilm Kubo - Der tapfere Samurai wird der Sohn eines japanischen Kriegers von Göttern und Monstern gejagt und muss versuchen, mithilfe seines magischen Musikinstruments, sein Schicksal wieder ins Lot zu bringen.

Kubo ist ein weiterer, wirklich wunderschöner, mit viel Liebe zum Detail kreierte Stop-Motion Film vom Studio, welches auch schon den leider völlig unterm Radar geflogenen Paranorman veröffentlichte. Dieser Umstand ist besonders Schade, wenn man ein mal die immense Arbeit in den Making Ofs sieht, die investiert wird um auch nur ein paar wenige Sekunden dieser Filme zu erschaffen. Glücklicherweise lohnt sich die Arbeit aus rein artistischer Sicht bereits, da auch Kubo - Der tapfere Samurai ein wirklich charmanter, kleiner Animationsfilm ist, der seinen Platz neben Pixar und Disneys aktuellen Blockbustern wahrlich verdient hat. -> Hier gehts zum Film!




#15: The Nice Guys

von Shane Black, mit Ryan Gosling und Russell Crowe

The Nice Guys
Holland March und Jackson Healy sind ein ungewöhnliches Gespann: March ist Privatdetektiv und alleinerziehender Vater der 13-jährigen Holly. Healy arbeitet eigentlich als Schläger. In den 1970er Jahren untersuchen die beiden in Los Angeles den Tod eines ehemaligen Pornostars, wofür sie versuchen, eine gewisse Amelia aufzuspüren.

The Nice Guys ist ein neuer Shane Black Film, wie er ihn 1 zu 1 auch zu seinen Hochzeiten in den späten 80ern und frühen 90ern hätte machen können. Hier funktioniert wirklich jede Zeile der bissigen Dialoge, gepaart mit extravaganten Performances zweier der besten männlichen Schauspielern die Hollywood momentan zu bieten hat. Schnell, witzig, abgedreht und clever. Es gibt einen Grund, warum Shane Black als einer der besten Filmemacher seines Genres gilt. Und The Nice Guys unterstreicht diese Annahme. -> Hier gehts zum Film!




#14: The Lobster

von Giorgos Lanthimos, mit Rachel Weisz und Colin Farrell

The Lobster
Das Single-Dasein ist in der düsteren Zukunft von The Lobster nicht gern gesehen. Alleinstehende Menschen werden in der dystopischen Welt deshalb eingefangen und zusammen in ein Hotel gesperrt. Dort stehen sie vor der Aufgabe, in den nächsten 45 Tagen einen Partner zu finden. Wer es nicht schafft, sich innerhalb dieser Frist zu verlieben, wird in ein Tier verwandelt und in die Wälder fortgeschickt.

Der wohl mit Abstand wirscheste Film den ihr dieses Jahr sehen wird. Der Griechische Regisseur Giorgos Lanthimos hat vor allem in Avantgarde-Kreisen mit seinem verstörenden Meisterwerk Dogtooth für Furore gesorgt. So sehr, dass sich nun Colin Farrell und Rachel Weisz bereiterklärt haben, mit ihm einen zu gleichen Teilen tiefgründigen und auch abgedrehten Film zu machen. Wer sich also auch mal an etwas total fern vom Mainstream traut, sollte sich The Lobster unbedingt mal anschauen. Ein klarer Geheimtipp für Filmfeinschmecker.  -> Hier gehts zum Film!




#13: Star Trek Beyond

von Justin Lin, mit Chris Pine und Zachary Quinto

Star Trek Beyond
Die Enterprise ist auf einer Mission fremde Lebensformen in den unendlichen Weiten des Weltraums ausfindig zu machen. Dabei geraten Kirk und Co. jedoch in einen gemeinem Hinterhalt und bekommen es mit dem fiesen Antagonisten Krall und seiner tödlichen Gefolgschaft zu tun.

Von Star Trek Beyond war ich tatsächlich sehr positiv überrascht. Klar, mochte ich die beiden vorausgegangenen Star Trek Filme. Mehr noch, als die meisten eingefleischten Star Trek Fans. Doch waren die Trailer zum dritten Abenteuer der Reboot-Crew um Chris Pine leider ziemlich enttäuschend. Speziell die Art und Weise, wie extrem deplatziert "Sabotage" von den Beasty Boys wirkte, lies mich ein wenig daran zweifeln, ob der Film wirklich sehenswert wird. Was letztendlich im Kino zu sehen war, war nicht nur super unterhaltsam, es fühlte sich auch noch mehr nach Star Trek an, als die Reboot es je zuvor taten. Auch der oben erwähnte Song wurde großartig eingebunden und hat eine richtige Relevanz in der Story, die man aus den Trailern nicht erahnen konnte. Fun! -> Hier gehts zum Film!




#12: Doctor Strange

von Scott Derrickson, mit Benedict Cumberbatch und Tilda Swinton

Doctor Strange
Doctor Strange erzählt vom Neurochirurgen Dr. Stephen Strange, der nach einem Autounfall nicht mehr operieren kann. Verzweifelt begibt er sich zur Ancient One, von der er sich Heilung verspricht. Sie ist die magische Verteidigerin der Welt und unterrichtet Doctor Strange in den mythischen Zauberkräften. Aber ein ehemaliger Schützling der Ältesten, Kaecilius, könnte zu einer großen Gefahr werden. Er hat sich von der Ältesten abgewandt und hat sich der dunklen Macht verschrieben, was verheerende Konsequenzen nach sich zieht.

Mittlerweile lässt sich in den Marvel Filmen ein klares Muster abzeichnen, nach welchem das berühmte Filmstudio seine Superheldenfilme gestaltet. Glücklicherweise sind diese Filme immer so perfekt gecastet und inszeniert, dass man über die typischen Elemente hinaus einfach riesen Spaß am Popcorn-Kino haben kann. Auch Doctor Strange ist hier keine Ausnahme. Speziell mit der Besetzung von so vielen Oscar-Kaliber Schauspielern in jeder Rolle konnte man hier direkt für ideale Vorzeichen sorgen. So war der Film zudem auch noch eine sehr treue Adaption der Vorlage, weshalb sich viele schon völlig zurecht auf Benedict Cumberbatchs weitere Einsätze als Sorcerer Supreme freuen. -> Hier gehts zum Film!



#11: 10 Cloverfield Lane

von Dan Trachtenberg, mit Mary Elizabeth Winstead und John Goodman

10 Cloverfield Lane
Ein Mädchen namens Michelle wacht in einem Bunker auf, nachdem sie in einen Autounfall verwickelt worden war. Allerdings ist sie nicht allein. Howard hat sich nach ihrem Unfall um sie gekümmert und erzählt ihr, dass die Menschheit durch einen nuklearen Angriff ausgelöscht worden sein soll. Die, die überlebt haben, verschanzen sich seit jenem Tag in Räumen tief unter der Erde. Niemand traut sich an die Oberfläche. Niemand weiß, was aus der alten Welt geworden ist.

Wow! Ich war mir so sicher, dass dieser Film unnötiger Quatsch werden würde. Doch wurde ich hier wirklich sehr schnell eines Besseren belehrt. 10 Cloverfield Lane ist keine direkte Fortsetzung des Wackelkamera-Katastrophenfilms, baut aber die Mythologie weiter aus. Richtig spannender Katz-und-Maus Thriller mit einem erschreckenden John Goodman und einer wie immer großartigen Mary Elizabeth Winstead. -> Hier gehts zum Film!



#10: Hell or High Water

von David Mackenzie, mit Chris Pine und Ben Foster

Hell or High Water
Im Kriminaldrama Hell or High Water schmieden ein geschiedener Vater und sein frisch aus dem Gefängnis entlassener Bruder einen verzweifelten Plan, um ihre Familienfarm im Westen von Texas zu retten: Toby und Tanner wollen gleich mehrere Banken überfallen und mit dem auf diese Weise gewonnenen Geld verhindern, dass ihr hoch verschuldetes Heim samt Ländereien an den Staat zurückfällt.

Hach, Ben Foster. Es gibt wirklich kaum einen Schauspieler, der so sehr unterschätzt wird, wie du. Hell or High Water ist ein exzellentes Heist-Drama mit knackiger Handlung ohne unnötigen Ballast. Super geschauspielert und zu keiner Sekunde unlogisch oder langweilig. Klare Empfehlung für Leute die z.B. die erste Hälfte von The Place Beyond The Pines oder Ben Afflecks The Town mögen! -> Hier gehts zum Film!




#9: The Accountant

von Gavin O'Connor, mit Ben Affleck und Anna Kendrick

The Accountant
Christian Wolff hat sein Asperger-Syndrom so weit in den Griff bekommen, dass er sich eine eigene Firma als Buchhalter aufbauen konnte. Mit seiner überragenden mathematischen Begabung erkennt er jeden noch so kleinen Rechenfehler wie jeden Versuch der Steuerhinterziehung. Inzwischen hat er sich mit seinem Unternehmen auch in der Unterwelt einen so guten Ruf aufgebaut, dass gerade kriminelle Kunden ihn aufsuchen, um ihre dreckigen Geschäfte von ihm verschleiern zu lassen.

Der Regisseur vom Sport-Drama-Meisterwerk "Warrior" ist zurück mit einem unheimlich coolen, spannenden und intelligenten Film, bei dem jede einzelne Szene durchdacht ist und den Zuschauer in eine Welt eintauchen lässt, von der er noch nicht mal wusste, dass sie ihn Interessiert. Bei Warrior war es MMA, in The Accountant ist es... nunja... accounting. Doch dieser Buchhalter ist zudem auch noch Auftragskiller. Der Film ist nicht nur spannend und erstklassig gedreht, sondern manifestiert auch Ben Afflecks positive Entwicklung zu einem großartigen Schauspieler. Sehenswert! -> Hier gehts zum Film!




#8: The Neon Demon

von Nicolas Winding Refn, mit Elle Fanning und Jena Malone

The Neon Demon
Die hübsche, aber zurückhaltende Jesse zieht mit nur 16 Jahren nach Los Angeles, um dort als Model durchzustarten. In der Branche wird zwar mit harten Bandagen gekämpft, doch Jesse hofft trotzdem, dass sie es mit ihrem Äußeren zu wahrer Größe bringen kann. In der Stadt der Engel gerät die junge Frau allerdings in die Gesellschaft von Models und einer Managerin, die von Schönheit geradezu besessen sind.

Kein Film dieses Jahr hat seine Zuschauer allein durch die Kombination von Bild und Ton so sehr hypnotisiert wie The Neon Demon. Nachdem Nicolas Winding Refn mit Drive einen Kultfilm erschuf, widmete er sich wieder seiner Vorliebe für schwer verdauliche Kunst. Mit Only God Forgives und nun The Neon Demon greift er nämlich die Sehgewohnheiten seiner Fans an. Ohne Gnade strapaziert er hier unsere Nerven und zaubert uns den wohl schönsten, aber auch einen der schrägsten Filme seiner Karriere. Auch der Soundtrack von Ex-Red Hot Chili Peppers Drummer Cliff Martinez wird sich in euren Ohren einnisten und dort so schnell nicht wieder verschwunden. Einzigartig! -> Hier gehts zum Film!




#7: Sing Street

von John Carney, mit Ferdia Walsh-Peelo und Aidan Gillen

Sing Street
In den 1980er befindet sich die irische Wirtschaft in einer Rezession. Die in Dublin ansässige Familie des 14-jährigen Conor nimmt ihren Spross im Zuge der schwindenden Finanzen von der Privatschule und schickt ihn auf eine staatliche Schule in der Innenstadt. Hier muss der Jugendliche sich in der schwierigen neuen Situation zurechtfinden. Den Einschnitt in sein Leben versucht er mit der Gründung einer Musikgruppe zum Guten zu wenden. Außerdem versucht er die geheimnisvolle Raphina für sich zu gewinnen, indem er sie bittet, in seinen Musikvideos aufzutreten.

Sing Street ist der wohl beste Coming-of-Age Film der letzten Jahre. Nicht nur wird hier buchstäblich die gesamte Klaviatur der Emotionen abgeklimpert, sondern sind auch die während des Films entstehenden Songs unglaublich großartige Ohrwürmer. Und ich meine hier nicht: die Musik ist toll für einen Film mit Musik als Thema... Ich meine: ich höre mir hin und wieder sogar den Soundtrack an. Einfach so! Sing Street ist ein wirklich wundervoller Liebesbrief an die Musik der 80er und darf auf keinen Fall verpasst werden. -> Hier gehts zum Film!




#6: Arrival

von Denis Villeneuve, mit Amy Adams und Jeremy Renner

Arrival
Die Linguistin Louise Banks und der Physiker Ian Donnelly werden vom Militär um Mithilfe gebeten. Die Ankunft von außerirdischen Raumschiffen auf der Erde erregt Aufsehen auf der ganzen Welt. Die fremden Wesen versuchen, Kontakt aufzunehmen. Die Sprachwissenschaftlerin soll nun helfen, die außerirdische Kommunikation zu entschlüsseln. Schließlich wüsste die Menschheit gerne über die Absichten der Aliens Bescheid, bevor diese auf dem Planeten landen.

Denis Villeneuve ist auf dem besten Wege, neben David Fincher einer meiner Lieblingsregisseure zu werden. Nicht nur war sein Kartell-Thriller Sicario einer der besten Filme im letzten Jahr, er sitzt auch beim äußerst vielversprechend aussehenden Blade Runner 2 auf dem Regiestuhl. Arrival ist allerdings sein bisher wohl abgedrehtester Film, geht es doch um eine bevorstehende Alien Invasion. Doch fast komplett ohne Action, erzählt er hier die Geschichte einer Frau, die den ersten Kontakt zu den extraterrestrischen Wesen aufnimmt. Unglaublich spannend. Arrival ist wohl der intelligenteste Film des Jahres und wird besser auch für die kommenden Oscars ausreichend gewürdigt! -> Hier gehts zum Film!




#5: Rogue One: A Star Wars Story

von Gareth Edwards, mit Felicity Jones und Diego Luna

Star Wars: Rogue One
Rogue One: A Star Wars Story erzählt von den Geschehnissen nach dem Zusammenbruch der Republik. Die Jedi existieren nicht mehr und die Galaxie befindet sich im Wandel. Eine neue Ordnung erhebt sich aus den finsteren Abgründen der dunklen Seite der Macht: Ein Sternensystem nach dem anderen muss sich dem Willen des Imperiums beugen, ansonsten wird es zur Fall gebracht und ausradiert.

Eigentlich standen die Vorzeichen ohne John Williams, und mit den massiven Reshoots eher schlecht für Gareth Edwards' Spin-Off Film. Nicht mal einen Opening Textcrawl oder mehr Screentime für Fan-Favorite Darth Vader hat man ihm gegeben. Und trotzdem hat dieser Film geschafft, was für mich als einziges wirklich großes Versäumnis von Episode 7 anzuführen war: Er hat etwas neues der Star Wars Lore hinzugefügt. Bisher waren die Rebellen die Guten und das Imperium die Bösen. Und das war dann auch schon das Ende vom Lied. Dieser oftmals an einen Kriegsfilm erinnernde Film hat es ENDLICH hinbekommen, die graue, zwischen den Zeilen zu lesende Wahrheit zu zeigen. Auch die Rebellen nutzen moralisch fragwürdige Techniken. Auch das Imperium hat Menschen auf der Gehaltsliste, die einfach nur die Toiletten sauber machen. Außerdem sehen wir zum ersten mal, was es für einen Planeten wirklich bedeutet, unter der Jurisdiktion des Imperiums zu stehen. Super clever auch, wie der Film ein paar Dinge ausbügelt, die selbst religös am Altar von George Lucas betende SW-Fans sauer aufstoßen lies... Wie kann der Todesstern tatsächlich SO verwundbar sein? - die Antworten liefert der Film auf wirklich geniale Art und Weise. Selbst Vaders von den Prequels befleckter Ruf, konnte hier endlich wieder gereinigt werden. Welcome back, greatest villain in cinematic history.

Generell inszeniert Rogue One: A Star Wars Story endlich auch auf der großen Leinwand das Star Wars Universum fernab von Jedis und Sithlords, wie es atmet, streitet, um sich schlägt und sein Leben lebt. Ein Sci-Fi Heist-Movie der zwar tatsächlich nicht die tollsten Charakterzeichnungen vorbringen konnte - ich verstehe die Kritik hier sehr gut! - jedoch dann zum Glück auch die Eier hatte, ein nicht unbedingt für alle Beteiligten "glückliches" Ende so konsequent durchzuziehen. Da kann man viele der kleinen Fehlerchen (die Lügendetektorqualle - wtf?) verschmerzen. Rogue One knüpft perfekte an die originale Trilogie an und beleuchtet endlich, was links und rechts am Wegrand passierte, während wir der großen Macht-Saga folgten. -> Hier gehts zum Film!




#4: The First Avenger: Civil War

von Anthony Russo und Joe Russo, mit Chris Evans und Robert Downey Jr.

Captain America 3
Die Avengers haben sich mittlerweile als globale Einsatztruppe etabliert. Als aber eine jüngste Mission zahlreiche menschliche Kollateralschäden fordert, ist die Geduld genug strapaziert. Die Vereinten Nationen verabschieden ein Gesetz, nach dem Superhelden ihre Kräfte in den Dienst der UN stellen müssen. Iron Man, der diesen Gesetzesentwurf befürwortet, macht nun Jagd auf Captain America, der sich nicht als Polizist der Regierung einsetzen lassen will.

The First Avengers: Civil War ist der in meinen Augen wohl beste Marvel Film bisher. Zumindest Kopf an Kopf mit seinem Vorgänger, Captain America: The Winter Soldier. Nicht nur gönnen die Russo Brüder dem Marvel Universum wieder den bereits aus dem Vorgänger beliebten 70ies Spy-Thriller Vibe, sondern bringen sie auch den von Joss Whedon im ersten Avengers Teil hinzugefügten "Spaß" mit hinzu. Was entsteht ist ein extrem Unterhaltsamer und trotzdem intellektuell Ansprechender Superheldenfilm mit tonnenweise guten Schauspielern, verpackt in einer Story über die es sich auch nach dem Kinobesuch noch lange zu diskutieren lohnt. Auch die Auftritte von Spider-Man und Black Panther sind organisch eingebaut und machen Lust auf mehr. -> Hier gehts zum Film!




#3: Hunt for the Wilderpeople

von Taika Waititi, mit Sam Neill und Julian Dennison

Hunt for the Wilderpeople
Das elternlose Stadtkind Ricky wird auf dem Land in die Obhut einer Pflegefamilie gegeben: Mit seiner liebevollen Tante Bella und seinem knurrigen Onkel Hec soll er einen Neuanfang in der Natur wagen. Schnell findet der kleine Hip-Hop-Fan sich in sein neues Zuhause ein und schließt auch Freundschaft mit dem Hund Tupac. Durch eine plötzliche Tragödie hängt allerdings die Drohung in der Luft, dass Ricky abermals in eine neue Ziehfamilie abgeschoben wird. Um das zu verhindern, fliehen der Junge und sein Onkel in die Wildnis. Ihr Verschwinden hat allerdings weitreichende Konsequenzen, denn eine landesweite Fahndung wird nun in die Wege geleitet, um die beiden Flüchtigen wiederzufinden.

Ein absolut sehenswerter Charmgenerator vom 5 Zimmer, Küche, Sarg Regisseur Taika Waititi. Die einzigen Stellen, die während des Films mein fettes Grinsen unterbrechen konnten, waren die wirklich traurigen, emotionalen Szenen. Für mich ist Hunt for the Wilderpeople einer der schönsten Filme des Jahres. Thor 3 steht wirklich unter einem unglaublich hellen Stern.




#2: Swiss Army Man

von Dan Kwan und Daniel Scheinert, mit Paul Dano und Daniel Radcliffe

Swiss Army Man
In der surrealen Tragikomödie Swiss Army Man findet ein Mann in der Wildnis einen ungewöhnlichen neuen Freund, nämlich eine Leiche. Obwohl der Körper des jungen Mannes seinen letzten Atemzug bereits getan hat, machen sich bald darauf andere natürliche Winde des Toten Luft: nämlich Blähungen, die so ein Leichnam nach dem Tod nun einmal noch von sich gibt. Durch die Furzgeräusche wird in Hanks Augen zumindest der Anschein von Leben gewahrt. Und das reicht ihm aus, um mit dem Verstorbenen, den er Manny tauft, ins Gespräch zu kommen - über Gott, die Welt, das Leben und Selbstbefriedigung.

Swiss Army Man ist ein wirklich einzigartiger, kreativer, introspektiver und nicht zuletzt auch wunderschöner Film, der einen definitiv mit offenem Mund zurück lässt. Die Hälfte der Menschheit wird dem Film nichts abgewinnen können und vielleicht sogar (wie auch in meiner Vorstellung) vorher den Saal verlassen. All die Kinobesucher, die bleiben, dürfen definitiv meine Freunde werden. Sogar der Soundtrack ist wirklich einzigartig. Einer der besten Filme des Jahres mit einer LKW-Ladung Herz und einem so schrägen Humor, dass man noch Tage nach der Sichtung darüber Rätseln wird. -> Hier gehts zum Film!




#1: Green Room

von Jeremy Saulnier, mit Anton Yelchin und Imogen Poots

Green Room
Auf den letzten Drücker gelingt es der Band "Ain’t Rights", einen Gig in einem abgelegenen Schuppen an Land zu ziehen. Doch schon mit ihrem ersten Cover-Song, "Nazi Punks Fuck Off" der Dead Kennedys, scheinen es sich die naiven Idealisten mit dem anwesenden Publikum verscherzt zu haben, denn die Menge besteht überwiegend aus Neonazis. Obwohl sich die Lage vorerst wieder beruhigt, nimmt der Abend ein jähes Ende, als die Musiker die Leiche einer jungen Frau inklusive deren Mörder im Backstageraum entdecken. Als Zeugen des Gewaltverbrechens stellen sie für die Nazi-Gang nun ein ungemeines Risiko dar – kein Wunder, dass Anführer Darcy Welten in Bewegung setzt, damit die Punks den sogenannten Green Room niemals lebend verlassen.

Wow! Green Room lies mich mit aufgerissenen Augen und zitternden Händen zurück. Einfach nur wow! Als jemand, der selbst jahrelang in mehreren Hardcore-Bands gespielt hat und durch verschmierten Bars tourte und manche Tage nichts anderes machte als in verschimmelten Backstageräumen auf den Auftritt zu warten, trifft mich dieses Monster von Film auf einer ganz persönlichen Ebene. Echt. Dreckig. Böse. Real. Befriedigend. Für mich definitiv der beste Film des Jahres. NAZIPUNKS FUCK OFF! -> Hier gehts zum Film!

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