Jeder, der wie ich seine Serien (bei mir wären das zur Zeit House Of Cards, Hannibal und How I Met Your Mother), im amerikanischen Originalton schaut, kommt natürlich auch deutlich eher in den Genuss neuer Folgen. Diese werden, nicht etwa wie viele Hollywood Blockbuster im Kino heutzutage auf der ganzen Welt gleichzeitig herausgebracht, sondern kommen erst mit einiger Verzögerung (welche logischerweise mit der Synchronisation der Dialoge zu tun hat) zu uns nach Deutschland. So natürlich auch die bereits in der 9ten Staffel laufende Erfolgs-Sitcom How I Met Your Mother. Regelmäßige O-Ton Zuschauer jedoch, befinden sich bereits verdammt nah am absoluten Finale der kompletten Serie! Denn am Montag, den 31. März (bei uns durch die Zeitverschiebung irgendwann am frühen Morgen des darauffolgenden Tages), wird die letzte Folge der letzten Staffel, der bereits seit 2005 auf dem US Sender CBS laufenden Serie, ausgestrahlt.
Das dies aber noch nicht bedeutet, dass die Produzenten der Serie endlich fertig mit uns sind, beweist uns die News, dass eine Spin-Off Serie namens How I Met Your Dad bereits in Produktion gegangen ist...
Zu bewerten, ob mir die Tatsache, dass man die Serie einfach nicht loslassen kann, nun gefällt oder nicht, setzt natürlich voraus, dass man ein paar Fakten kennt. Zunächst ist es schon mal unschwer zu erkennen, dass man die offenbar sehr profitable Serie nur ungern beendet (größtenteils liegt es daran, dass einige der Hauptdarsteller einfach keine Lust mehr haben, noch mehr Zeit ihrer Karriere in die Serie zu investieren) und deswegen aus purer Profitgier eine komplett neue Serie mit ähnlichem Namen und gleicher Prämisse in Auftrag gibt. Bereits im November letzten Jahres wurde angekündigt, dass man an einem sogenannten Spin-Off (also einem Ableger mit anderen Schauspielern, welcher jedoch im selben "Universum" stattfindet) interessiert sei. Diese Pläne schienen, vor allem durch die besonders guten Einschaltquoten der aktuellen Staffel (die in puncto Qualität jedoch immensen Schwankungen unterliegt), besonders stark vorangetrieben worden zu sein. An diesem Wochenende wurden nämlich viele weitere Details und sogar das komplette Ensemble der neuen Serie vorgestellt!
Diesmal begibt man sich, wie der Name schon sagt, nicht auf die Suche nach der Mutter, sondern ermittelt den Vater. Die Serie, welche ein neues Team von Freunden in einer neuen Bar zusammenführt, bekommt also höchstwahrscheinlich eine ganz ähnliche Erzählstruktur wie sein Vorgänger. Doch nicht nur im Titel vertauschen sich die Geschlechter. Auch die Hauptfigur ist diesmal Weiblich, ebenso wie der "Barney-Ersatz", welcher wohl ganz bewusst diesmal von einer Frau übernommen wird. Besondere Verbindungen soll die Serie übrigens nur auf dem Papier zur bald abgeschlossenen Originalserie haben. Lediglich die kreativen Köpfe hinter HIMYM, Craig Thomas und Carter Bays sind wieder an Board und kümmern sich erneut um die Story.
Auftritte unserer fünf chaotischen Helden Ted, Robin, Lily, Marshall und Barney sind im Spin-Off bisher nicht vorgesehen. Das hat jedoch ganz eindeutige Gründe: Josh Radnor (Happythankyoumoreplease, Liberal Arts) will sich weiter dem Wirken hinter der Kamera widmen, Neil Patrick Harris (Starship Troopers, Die Schlümpfe) und Cobie Smulders (Marvel's Avengers, Captain America 2, The Lego Movie) scheinen in den Startlöchern für große Filmrollen zu stehen, Alyson Hannigan (Buffy, American Pie) will sich offenbar mehr um ihre neue Familie kümmern und Jason Segel (Nie wieder Sex mit der Ex, Fast Verheiratet, Die Muppets) haut seit einiger Zeit eine großartige Komödie nach der anderen auf die Leinwand. Da ist es irgendwie total klar, dass für die Serie, in die sie bereits 9 Jahre ihres Lebens investiert haben, einfach keine kreativen Energien mehr fließen.
Obwohl ich mittlerweile ein wenig genug von HIMYM habe, und die Serie jetzt mehr oder weniger nur noch verfolge, weil sie mich nun schon so lange begleitet, bin ich dennoch ziemlich gespannt welchen Look und welche Dynamik das neue Team haben wird. Die neue Hauptdarstellerin hört auf den Namen Greta Gerwig, und ist vor allem in Indie-Filmkreisen bekannt. Auch der Rest der Truppe hat grundsätzlich eher frische Gesichter, was ich aber durchaus als positiv empfinde. Ebenfalls dabei sind Drew Tarver, ein aufstrebendes Comedy Talent, Andrew Santino, den wir bisher ebenfalls noch nicht in nennenswerten Rollen zu sehen bekamen, Nick D'Agosto, welcher in der TV Serie "Heroes" und in Final Destination 5 mitwirkte und Krysta Rodriguez, die man neben ihrer Präsenz auf der Theaterbühne zum Beispiel aus Gossip Girl kennen könnte. Fühlt euch frei, die Leute mal zu googlen.
Ich für meinen Teil hätte mich wohl mehr darüber gefreut, wenn 20th Century Fox das Kapitel How I Met Your Mother endgültig abgeschlossen hätte und stattdessen lieber einer völlig neuen Sitcom die Chance geben würde. Das was Friends in den 90ern war, ist How I Met Your Mother in den 2000ern, und so sollte auch das nächste Jahrzehnt eine ganz neue Zeitgeist-Begleitende Serie haben. So fühlt es sich ein bisschen an, als könnte man den großen, gerechtfertigten Erfolg einfach nicht für sich sprechen lassen. Man schiebt hier eine Sache hinterher, die wie beispielsweise die letzte Staffel von Scrubs ohne Zach Braff (Garden State) oder Donald Faison (Skyline, Kick-Ass 2) zu sehr als "qualitativ minderwertiges Dranhängsel" betrachtet wird. Selbst wenn die neue Serie vielleicht tatsächlich ähnlich schöne Momente liefern kann, wie es How I Met Your Mother innerhalb von fast einem ganzen Jahrzehnt immer wieder aufs neue geschafft hat, macht man es den Zuschauern schwer, sie eben nicht ständig mit dem fast perfekten Original zu vergleichen.
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